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Rückblick auf 120 Jahre Geflügelzuchtverein

Geflügelzuchtverein 1897 Fränkisch – Crumbach

Am Samstag den 20. Oktober 2017 fand im Gasthaus „Crumbacher Stuben“ bei Fam. Feick eine Außerordentliche Jahreshauptversammlung des Geflügelzuchtvereins statt.

Es gab an diesem Jahren nur den Tagesordnungspunkt:  Auflösung des Geflügelzuchtvereins.

Der 2. Vorsitzende Georg Lutz erklärte den anwesenden Zuchtfreunden die Gründe für die Schritte, welche schon  bekannt und besprochen wurden. Es gab  von den anwesenden Mitgliedern keine Einsprüche gegen eine Auflösung. Im Anschluss an eine allgemeine Aussprache wurde der Geflügelzuchtverein aufgelöst und die letzte Versammlung geschlossen.

 

Rückblick auf 120 Jahre Geflügelzuchtverein Fränkisch – Crumbach

Der GZV wurde am  1. Mai 1897 beim Gastwirt Georg Dörr gegründet und der Vorstand setzte sich aus folg. Zuchtfreunden zusammen:  G.W Heil (1.Vors.),  Anton Ingold (2.Vors.),  Friedrich Jost (Schriftführer),  Ph. Nagel (Rechner) und den Beisitzern: Georg  Greim,  Georg Dörr, Georg Eitel, sowie dem Vereinsdiener Ph. Helm.

Die erste reguläre Versammlung fand am 20. Januar 1898 statt.

Bei der ersten Monatsversammlung wurde beschlossen die „Allgemeine deutsche Geflügelzeitung „ als Vereinsexemplar zu beziehen und den Mitgliedern zur Verfügung zu stellen.

Zum Schluss wurde der Vorstand neu gewählt bis auf die neuen Beisitzer, Leonhard Ripper, Peter Dörr wurde der Vorstand bestätigt.

Im Laufe des Jahres 1898 stimmte der Vorstand über weitere Beitritte von Neumitgliedern ab. Im Oktober stellte der GZV erstmals in Heppenheim auf einer Schau  mit großem Erfolg aus.

Es war bereits für 1898 eine Vereinsschau in Fränkisch – Crumbach  geplant, welche aber wegen fehlender Käfige auf den 5. Februar 1899 verlegt werden musste. Der Vorsitzender G.W.Heil  fertigte

Käfige für die erste Schau an.

Die erste Schau fand bei Gastwirt Eitel mit 48 Tieren statt.

Im April 1899 fand die 4. Verbandsschau in Mannheim statt, bei der ebenfalls die Crumbacher Züchter ausstellten und der 1. Vors. G.W Heil die beste Gesamtleistung bei den Hühnern hatte und dafür einen Ehrenpreis von 50 Mark im Etui und eine Urkunde erhielt.

In der Dez Versammlung 1900 wurde eine Anfrage eines Geflügelzuchtvereins nach einer Ehrenpreis Spende abgelehnt, weil sich dieser nicht danach benommen hatte.

Am 27.Januar 1903 beschloss der Verein einen Maskenball abzuhalten.

Der Verein begann nun die Bestellungen der Fußringe und die Kontakte zu weiteren Vereinen auszubauen und verschiedene Ausstellungen zu beschicken. Es fanden in den folgenden Jahren immer Neuwahlen, wegen Austritten und Todesfällen statt.

Am 2.Oktober 1912 fand im Gasthaus  Zur Traube die Verbandsversammlung „ Gersprenztal“ statt bei der Herr Muntermann einen längeren Vortrag über die Geflügelzucht hielt. Im Anschluss unternahm man einen Spaziergang in den Park von Gemmingen und besichtigte die dortige Geflügelzucht.

Im Februar 1913 wurde in der Versammlung in Offenbach der Ehrenvorsitzender G.W.Heil in den Vorstand des Provinzial – Verbandes gewählt.

Für die Reparatur der Knochenmühle wurde im Januar 1914 ein Betrag von 3,50 Mark vom Verein bezahlt.

Die vorläufige letzte Monatsversammlung fand am 8.Dez 1914 bei Wilhelm Horn statt. Es wurde beschlossen dass die Mitglieder, welche sich im Krieg befanden Liebesgaben in Form von Zigarren und Wurst gesandt bekamen.

Die erste Versammlung nach dem 1.Weltkrieg fand  am 21.märz 1920 mit der Neugründung und wieder Auflebung  des Geflügelzuchtvereins. Der Monatsbeitrag wurde auf 30 Pfennig festgelegt, welcher vom Vereinsdiener monatlich kassiert wurde. Der Vereinsdiener erhielt als Aufwands Entschädigung 30 Mark im Jahr.

Am 11./12.Dez 1920 fand die Provinzialschau  des  Verbandes Gersprenztal in Fränkisch – Crumbach im Saal von Ph.Eitel „Zur Traube“statt.

Bei der Monatsversammlung  am 8.Feb 1920 wurden die Anmeldungen zur Beschickung

Der Provinzial Schau in Michelstadt ausgegeben und beschlossen, das ein Fuhrwerk zum Transport bezahlt wird.

Von nun an nahem bei den Ausstellungen die Beitritte zum GZV zu. Es wurden aber auch Mitglieder durch Einspruch abgelehnt.

Im Mai 1922 fand die 25 jährige Jubiläumsfeier unter lebhafter Beteiligung der Mitglieder statt. Die Kapelle Treusch spielt einige Musikstücke und die Gründungsmitglieder erhielten Ehrendiplome.

Die Zunehmende Geldentwertung 1923 veranlasste den Verein Futter für die Tiere zu kaufen. Der Vereinsdiener erhielt damals 10 Eier statt Geld.

Am 13./14.Dez 1924 wurde die 2.Allgemeine Geflügelschau Im Gasthaus „Zur Linde“ mit 254 Tieren aus dem gesamten Gersprenztal abgehalten.  Die Preisrichter  kamen aus Bad Nauheim, Pohl-Göns  und Sprendlingen.

Bei der Generalversammlung wurden die Mitglieder ermahnt wieder mehr für den Verein zu arbeiten. Der Vereinsball sollte am 14.Feb. „Im Gasthaus zum Odenwald“ bei  Georg Vogel abgehalten werden.

Am 22.Okt. 1922 wurde beschlossen die Gemeinde durch die Ortsschelle zu informieren, das in den nächsten Tagen eine Liste zirkulieren wird wegen Stiftung von Ehrenpreisen für die Ausstellung.

Im weiteren Verlauf der 20er Jahren wurden immer wieder große Allgemeine Schauen und Bezirksversammlung, sowie jährliche  Maskenbälle abgehalten.

Die 1. Nationale Geflügelschau am 17. Januar 1930 in Frankfurt besuchten 13 Mitglieder, die Bahnfahrt wurde aus der Vereinskasse bezahlt.

Die 30er Jahren waren ebenfalls geprägt von vielen durchgeführten Schauen, Bezirksversammlungen mit Vorträgen über die Geflügelzucht .  Die Zahl der Mitglieder stieg weiter an. Die vorläufige letzte Versammlung fand am 20.Mai 1941 bei Jost statt, bei der beschlossen wurde die Vereinstätigkeit aufgrund des 2. Weltkrieges ruhen zu lassen .

Am 3.März 1946 fand bei  Bonnes die erste Versammlung nach dem 2.Weltkrieg statt bei der 28 Mitglieder teilnahmen und der Vorstand neu gewählt wurde.

Am 22.Dez 1946 wurde die erste Ausstellung bei Georg Vogel nach dem Krieg durchgeführt. Es war sehr problematisch Preisrichter zu bekommen, weil viele noch keine neue Zulassung hatten.

Vom 16. – 18.Januar 1948 hielt der GZV in den Sälen „Zum Odenwald, Zum dicken Schorsch, Zur Linde und Gemeindesaal“ seine Jubiläumschau zum 50. Jubiläum verbunden mit der Kreisschau und Sonderschau mit 1100 Tieren ab. Für den Transport der Tiere aus dem Kreisgebiet organisierte der Verein Lastwagen zur Abholung der Tiere in den einzelnen Ortschaften. Diese Schau wurde als Mustergültig ausgesprochen.

Am 26. Und 27. Nov 1949 wurde die erste Allgemeine Odenwaldschau von Fränkisch – Crumbach ins Leben gerufen und durchgeführt. Bei dieser Schau wurden ebenfalls rund 1000 Tiere ausgestellt.

Diese großen Schauen waren für den Crumbacher GZV eine sehr große Herausforderung an Organisation und Aufbau.

Der GZV wurde damit weit über die Grenzen des Odenwaldes bekannt und die großen Erfolge der Crumbacher Züchter reichten bis zur Auflösung des Vereins im Jahr 2017

Im April 1951 wurde Karl Arras zum 1. Kreisvorsitzenden gewählt .

Im Jahre 1952 wurde kein Maskenball mehr durchgeführt, stattdessen ein Familienabend mit Theaterstück bei Georg Vogel.

Im Jahre 1954 wurde eine Omnibusfahrt zur Nationalen nach Frankfurt organisiert.

In den folgenden Jahren wurden weitere Ausstellungskäfige angeschafft und immer wieder die Odenwaldschau übernommen.

Am 16.2.1962 wurde Karl Hartmann zum neuen Schriftführer des GZV gewählt, er begleitete dieses Amt bis 1989.

Bei den folgenden Versammlungen wurden die Fahrten zu Ausstellungen und Ausflüge festgelegt. Zum Ende der Versammlungen wurde meist ein Wurstbrot vom Rechner Fritz Roßmann von der Vereinskasse ausgegeben.

Bei der Jahreshauptversammlung am 12. Feb 1965 wurde der Vorstand neu gewählt:

Der bisherige erste Vors. Georg Jost (Bürgermeister) stand nicht  mehr zur Verfügung. Als neuer  Vorsitzender wurde Philipp Weidmann (Hof Güttersbach) gewählt, er hatte dieses Amt bis 2006 geführt und war damit der längste Vors. des GVZ.

2.Vors. Georg Körber, Rechner Fritz Roßmann, Schriftführer Karl Hartmann, Beisitzer: Otto Jost, Philipp Arras, Peter Arras, Phillip Horn, Georg Vogel, Fritz Kaffenberger und Alfred Lehrian Zuchtwart für Hühner: Peter Arras, Zuchtwart für Tauben: Friedel Bossmeyer.

Bei der Jahreshauptversammlung am 25.Feb. 1966 wurde die Bildung einer Jugendgruppe mit dem Obmann Friedel  Bossmeyer beschlossen. Zuchtfreund Karl Kusch wurde als neuer Beisitzer gewählt.

Die größeren Ausstellungen finden von nun an in der Reithalle statt - 1969 war der GVZ beim Sportfest Umzug mit einen Motivwagen mit dem Aschenputtel, welches Tauben fliegen lies vertreten.

Im Laufe der 1970er Jahre, wurde immer wieder die Odenwaldschau in Fränkisch – Crumbach abgehalten. Der Verein führte Ausflüge und Besichtigungen von Zuchtanlagen durch. Jährlich fand auch ein Grillfest in Güttersbach statt.  Der Vorstand änderte sich immer mal wieder durch Ergänzungswahlen. Die Versammlungen wurden im Durchschnitt von ca. 30 Zuchtfreunden besucht.  

Eine Vereinsbrutmaschine wurde neu angeschafft und bei Zuchtfreund Hartmann aufgestellt.

1980er Jahren keine großen Ausstellungen mehr in Fränkisch –Crumbach abgehalten. Die Haupthemen bei den Versammlungen waren die Vorstellung und Besprechung der einzelnen Rassen, die Zusammensetzung des Futters, sowie die allgemeine gesund Erhaltung der Tiere und die Vorbereitungen auf die Ausstellungen. Es fanden ebenfalls Jahresausflüge statt.

Ab 1984wurde wieder die Vereinsmeisterschaft bei der Lokalschau ausgetragen.  Es wurden ab den

1989 wurden letztmalig Ausstellungskäfige gekauft.

In den 1990er Jahren standen immer wieder Vorträge durch Bilder oder Filme im Mittelpunkt der Versammlungen. Es wurden ebenfalls einige Zuchtanlagen andere Geflügelzuchtvereine besucht.

Beim Fest des Turnvereins 19992 war der GZV mit einem Wagen vertreten. Der Höhepunkt war 1997  das 100jährige Bestehen des GZV, welches im Mai mit der Übernahme des Kreiszüchter Treffens und einem Bunten Abend in der Turnhalle gefeiert wurde. Im Januar 1998 wurde die Kreisjugendschau in der Turnhalle durchgeführt.

Im Dez 2000 wurde gemeinsam mit den Wersauer Zuchtfreunden die Kreisschau des Kreises Dieburg in Brensbach abgehalten, welche ein sehr großer Erfolg war.

Die letzten Jahre zogen sich immer wieder Mitglieder aus der Geflügelzucht zurück, das Abhalten von Schauen wurde durch hohe Auflagen immer schwieriger und es gab keinen Aufschwung durch Jungendliche mehr.

Das starke Auftreten des Geflügelschnupfens durch Wildtiere verursachte eine längere Stallpflicht und Verbote für Schauen.

Die Haltung von Tauben und Hühnern/Hähnen in Wohngebieten wurde zunehmend schwieriger.

Viele der aktiven Zuchtfreunde errangen in den vielen Jahren der Zucht einige Deutsche Meistertitel, Hessenmeistertitel und stellten Spitzentiere auf allen Ausstellungen. Einige Mitglieder begleiten langjährige Vorstandsämter in den Sondervereinen. Die Crumbacher Geflügelzüchter waren ebenfalls immer bei den Ehrungen durch die Gemeinde vertreten.

In der aktuellen Schausaison 2017 wurden bereits 2 Deutsche Meistertitel  auf der Jungeflügelschau in Hannover errungen.

Die vielen Züchterfrauen, welche immer Tatkräftig bei den Veranstaltungen des Geflügelzuchtvereins geholfen haben, sind  ebenfalls in der langen Vereinsgeschichte unverzichtbar gewesen.

Über Jahrzehnte waren Crumbachter Zuchtfreunde im Kreisvorstand tätig, darunter auch zwei Züchterfrauen, Petra Kusch und Sylvia Lüdtke.

Dies ist nur ein kleiner Auszug aus der 120 jährigen Geschichte des Geflügelzuchtvereins, die nun beendet ist.