30 Minuten mit ... Arnold Zörgiebel
20. September 2012
Wie sich die Erde verändert
Ausstellung – Arnold Zörgiebel zeigt beeindruckende Fotos im Fränkisch-Crumbacher Rathaus
Revolution in der Wüste: Ein Wasserspeicherbecken für den Kupferbergbau von Chile hat Arnold Zörgiebel (links) aus dem Flugzeug aufgenommen. Mit seinen Bildern, die er derzeit im Fränkisch-Crumbacher Rathaus zeigt, macht er Veränderungen auf unserer Erde deutlich. Foto: Kirsten Sundermann
„Einblicke“ nennt Arnold Zörgiebel seine Bilder-Auswahl. Oft hat er sie aus dem Flugzeug heraus, aus 10 000, 1000 und auch nur 100 Meter Höhe heraus geschossen. Er will mit ihnen darauf aufmerksam machen, wie stark sich Landschaften und Städte durch menschliche Eingriffe oder natürliche Einflüsse verändern. Und auch darauf, dass selbst gestochen scharfe Fotografien trügerisch sein können, denn „mit dem Abstand zum Objekt verschiebt sich die Realität“.
Motive, die aus der Ferne bunt und verlockend wirken, können in der Nähe eine bedrohliche Wirklichkeit entfalten. Wie die riesigen Auswaschbecken in der Atacama-Region von Chile, wo Kupfer und Salpeter abgebaut werden. Oder Havanna, die Hauptstadt Kubas, die von oben so bunt und fröhlich wirkt, in Wirklichkeit aber aus zerfallendem Mauerwerk besteht.
Andere Objekte benötigen Distanz, um wahrgenommen werden zu können, wie die abenteuerlichen Strudellöcher des Blyde Rivers in Südafrika, das in der Region praktizierte Modell einer „Kreis-Bewässerung“ oder die legendären Nazca-Linien im südlichen Peru. Auf einer Fläche von rund 500 Quadratkilometern wurden dort vor Jahrhunderten bereits riesige Darstellungen von geometrischen Formen und Tieren geschaffen, deren Sinn bis heute unklar ist.
Dass auch die Heimat ihre Reize hat, offenbart ein romantisches Foto vom Erlauer Tal, wo sich Licht, Schatten und Nebelschwaden zu einem geheimnisvollen Tanz vereinen.
Diese Ausstellungen im Rathausflur, die der von Bürgermeister Eric Engels zum „ehrenamtlichen Kultur-Beauftragten der Gemeinde Fränkisch-Crumbach“ ernannte Maler Mitsch Schulz nun schon zum dritten Mal organisiert hat, laufen unter dem Oberbegriff „30 Minuten mit. . .“. Wobei es üblich ist, dass die hierzu eingeladenen Fränkisch-Crumbacher Künstler und Kunstschaffenden ihre Arbeiten in lockerer Atmosphäre etwa eine halbe Stunde lang den Gästen erläutern.
Dies tat Arnold Zörgiebel am Freitag, 20.09.2012 bei der Eröffnung. Begonnen hatte die Serie im Herbst 2011 mit Ölgemälden von Schulz selbst. Dann folgten im März 2012 Aquarelle von Anne Hofferberth.
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