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Fotografien und Gedichte von Gabi Zimmermann

Langweilig wird es den Gästen im Fränkisch-Crumbacher Gasthaus „Die Linde“ nie. Dafür sorgen schon die halbjährlich wechselnden Bild-Motive an den Wänden der Gasträume.  Am vergangenen Wochenende fand wieder ein Austausch statt. Zur Vernissage hatte dieses Mal die Fotografin Gabi Zimmermann eingeladen.

Das Spiel mit der Kamera, das Experimentieren mit Licht und Schatten, Doppelbelichtungen und Fotomontagen hat sich die 56-Jährige selbst beigebracht. Sie liebt es, unterwegs zu sein, am liebsten „in der Natur“ und ist stets auf der Suche nach ausgefallenen Motiven. Einen winzigen Fiat 500 beispielsweise, der als Hochzeitswagen fungiert. Oder eine Nacktschnecke, die sich mitten auf einem Waldweg eine Zigarettenkippe einverleibt. Und weil das nur im Schneckentempo vor sich ging, lag die Fotografin rund eine halbe Stunde lang auf dem Boden um die einzelnen Phasen des Festmahls festzuhalten. Allerdings geht Gabi Zimmermann ohnehin gern nah ran an die Objekte ihrer Wahl, vor allem an Blumen. Die erscheinen dann strahlend schön und im Großformat vor einem weich verschwommenen Hintergrund. Aber auch geheimnisvolle Landschaftsaufnahmen hängen in der „Linde“ jetzt an den Wänden und entführen den Betrachter an den Gardasee oder in die Pfalz.

Hauptberuflich ist die selbständig in Brensbach arbeitende Diplom-Sozialarbeiterin in der Kinder- und Jugendhilfe tätig und hat dabei noch so viel Energie übrig, dass sie sich weiteren kreativen Beschäftigungen hingeben kann. So malt sie auch in Aquarell oder mit Buntstiften, und schreibt Gedichte. Insgesamt sind derzeit rund fünfzig ihrer Arbeiten in verschiedenen Formaten im Restaurant ausgestellt und können käuflich erworben werden.

Seit dem Jahre 2006 schon steht „Die Linde“ Hobby-Künstlern als „Galerie“ zur Verfügung. Die meisten Kreativen kommen aus der Region, kennen das Lokal und haben von sich aus angefragt, ob sie hier ausstellen dürfen. Dabei stoßen sie bei den Inhabern Thomas Horn und seiner Schwester Bettina Dingeldein stets auf offene Ohren. In der Regel sind es Maler oder Fotografen, die hier ihre Werke zeigen, wobei auch anderes Kunsthandwerk denkbar wäre. Die Gastgeber verkaufen die Arbeiten im Namen des Ausstellers, geben aber alle Einnahmen weiter. „Wir wollen dabei nichts verdienen“, so die Gastro-Fachfrau, die das Ausrichten von Vernissagen längst als eigenes Hobby entdeckt hat. Und die es zu schätzen weiß, dass das Lokal auf diese Weise die künstlerische Vielfalt der Region widerspiegelt.

Text und Bild: Kirsten Sundermann

 

Bericht im Odenwälder Echo

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