Erstes Gesundheitsforum Gersprenztal
20. September 2018
Auf Einladung der Bürgermeister der drei Kommunen des Gersprenztales und der GesundheitsVersorgungsKooperation (GVK) Odenwald trafen sich die Gesundheitsanbieter der unterschiedlichsten Fachrichtungen in der Aula der Rodensteinschule in Fränkisch-Crumbach.
Herr Bürgermeister Engels, der im Namen der drei Bürgermeister begrüßte konnte Mittwochabend fast 30 Angehörige aus den unterschiedlichsten Gesundheitsberufen begrüßen. Dabei waren Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten, Apotheker, Pflegeeinrichtungen, soziale Anbieter, Patientenvertreter und weitere Institutionen, die sich mit Fragen der umfassenden Gesundheit befassen. Alle drei Kommunen, Brensbach, Fränkisch-Crumbach und Reichelsheim waren repräsentativ vertreten. In seiner Begrüßung machte Herr Engels deutlich, dass zum jetzigen Zeitpunkt die Versorgung insbesondere mit Haus- und Zahnärzten sowie Apotheken ausreichend ist, aber man aus dieser „Position der Stärke“ agieren muss, um auch in Zukunft eine ausreichende medizinische, pharmazeutische, therapeutische und pflegerische Versorgung zu behalten.
Aus diesem Grund haben die Parlamente der drei Kommunen einen Vertrag zur Interkommunalen Zusammenarbeit beschlossen, der an dem Abend auch symbolisch im Beisein der Gesundheitsanbietern unterschrieben wurde.
Im Namen der GesundheitsVersorgungsKooperation (GVK) Odenwald begrüßte der erste Vorsitzende Herr Dr. Alwin Weber und zeigte in seinem Vortrag die zukünftigen Herausforderungen auf. Einem steigenden Bedarf an gesundheitlicher Versorgung, bei der neben der medizinischen Versorgung auch die psychosoziale Versorgung einen zunehmenden Stellenwert einnimmt, steht eine altersbedingt zahlenmäßig eher rückläufige hausärztliche Versorgung und zunehmende Probleme bei der Rekrutierung von Nachwuchs in allen Gesundheitsberufen entgegen.
Im Odenwaldkreis ist man sich dieser Entwicklung schon länger bewusst und hat daher als einer der ersten Kreise in Deutschland eine Strategie entwickelt und moderne zukunftsweisende Strukturen geschaffen, um trotz dieser Entwicklung nachhaltig eine gute und wohnortnahe Versorgung aufrecht zu erhalten.
Die Kreisstrategie gibt zwar einen Rahmen vor, enthält aber auch klar die Maßgabe lokaler Verantwortlichkeiten der Leistungsanbieter und Kommunen zur eigenen Gestaltung einer wohnortnahen und den Bedürfnissen der Bewohner und der Region angepassten Versorgung, erklärt Frau Elke Kessler von der Firma ASD Concepts, die seit Beginn an das Gesamtprojekt begleitet und an diesem Abend in Ihrer Funktion als Geschäftsstelle der GVK Odenwald durch den Abend führt. Dem heutigen Abend ging deshalb auch fast ein Jahr der Analyse, intensive Gespräche mit den einzelnen Leistungsanbietern und den kommunalen Trägern voraus. Aus den einzelnen Gesprächen entstanden bereits eine ganze Reihe von konkreten Vorschlägen und Ideen zur gemeinsamen Weiterentwicklung der Versorgung, die auch in dem Konzept für das Gersprenztal verankert wurden.
Der nächste Schritt wird sein, die GesundheitsVersorgungsKooperation Gersprenztal innerhalb der GVK Odenwald offiziell zu gründen und dazu einen Vorstand zu wählen, der dann gemeinsam mit der Geschäftsstelle der GVK Odenwald an die Umsetzung einzelner Projekte geht. Dazu ist auch die Gründung einzelner Arbeitskreise zu den vorgeschlagenen Themen vorgesehen.
In der regen Diskussion haben sich weitere Themen wie Prävention und Entwicklung bei Kindern, Fragen und Vorschläge zur Nachwuchsgewinnung für die verschiedenen Gesundheitsberufe, kreisübergreifende Projekte und zur Kommunikation untereinander und mit der Bevölkerung herauskristallisiert.
Eine der ersten Maßnahmen wird deshalb auch der Aufbau einer Internetseite Gesundheitsregion Gersprenztal zur kontinuierlichen Information der Bevölkerung sein.
Die Umsetzung im Gesprenztal ist damit eine konsequente Weiterführung der Kreisstrategie, die 2014 und 2015 durch das Kreisgesundheitsamt, die Ärzte eG und das Gesundheitszentrum Odenwaldkreis im Rahmen des Förderprojektes des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration entwickelt wurde. Das Pilotprojekt mit der Gründung der GVK Oberzent und dem Aufbau des GVZ Oberzent als eines der ersten ambulanten Zentren mit einer integrierten Haus- und Fachärztlichen, sozialen, therapeutischen und pflegerischen Versorgung hat bundesweit Aufmerksamkeit erzielt. Auch die Ausweitung in die anderen Regionen wird durch das HMSI gefördert und begleitet.
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