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Ab 14. April muss im Odenwald alles Altpapier in die Tonne

Der Abfallentsorger Reso nimmt im Odenwaldkreis ab Dienstag nach Ostern kein neben den Behältern stehendes Material mehr mit. Übrige Müllentsorgung bleibt, bis auf Quarantänefälle.

Entsorgungsunternehmen wie die Reso GmbH in Michelstadt haben zunehmend Probleme mit der Sammlung von Altpapier in 240-Liter- Behältern. Es hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass immer mehr Papier und Kartonage neben die Behältnisse gestellt wird. Das erschwert und verteuert die Abfuhr.

Darum werden diese Nebenstände ab Dienstag, 15. April, in Absprache mit dem Müllabfuhr-Zweckverband (MZVO) nicht mehr mitgenommen.

Weiter begründet die Reso diesen Schritt: Befanden sich vor einigen Jahren hauptsächlich Zeitungen und Zeitschriften in der Papiertonne, so besteht heute ein Großteil, bedingt durch viele Päckchen und Pakete von Onlinebestellungen, aus Kartonage und Pappe. Diese wurden zunehmend neben die Tonne gestellt. In Zukunft muss diese Kartonage klein gemacht werden und ebenfalls in der Papiertonne Platz finden, denn Papier und Kartonage wird bei Regen außerhalb der Tonne nass, gewichtig und unhandlich, was die Sammlung für den Müllwerker sehr erschwert.

Sollte doch einmal mehr Papier und Kartonage anfallen, kann dies bei den Entsorgungsunternehmen derzeit kostenpflichtig abgegeben werden. Die Papiersammlung erfolgt laut Gesetz ausschließlich für Privathaushalte. In der Regel wird pro angeschlossenem Grundstück eine 240-Liter-Tonne zugewiesen. Bei erhöhtem Altpapieranfall kann ab einer Gefäßgröße für Restmüll von 120 Liter – Standard sind 60 Liter – bei der Firma Reso eine weitere Tonne angefragt werden. Gewerbebetriebe sind aufgerufen, sich direkt an einen Abfallentsorger zu wenden, um ihre geschäftlichen Papierabfälle der gewerblichen Sammlung zuzuführen.

Ein weiterer Grund für die Einschränkungen mag in dem ebenfalls negativ veränderten Marktpreis für Altpapier zu suchen sein. Zwar ist der MZVO besonders darauf bedacht, die Abfallgebühren stabil und günstig zu halten. Derzeit erschweren aber negative Preisentwicklungen im Bereich Papierentsorgung diese Bemühungen. So reduzierte China, der größte Abnehmer für Altpapier, die Einfuhr-genehmigung in 2020 gegenüber dem Vorjahr um weitere 40 Prozent. Die hieraus folgenden Übermengen auf dem Altpapiermarkt ließen die Preise auf dem deutschen Markt ins Negative fallen, sodass die Entsorgung von Papier kostenpflichtig wurde. Branchenkenner gehen davon aus, dass dieser Zustand mittelfristig anhält. Konnten bislang die Erlöse aus dem Papierverkauf die Sammlungskosten reduzieren, so bewirkt die außergewöhnliche Marktsituation, dass dies nicht mehr möglich sein wird, heißt es in der gemeinsamen Erklärung von MZVO und Reso.

Ansonsten wird der Müll im Odenwaldkreis trotz Corona-Pandemie korrekt entsorgt. „Es funktioniert alles reibungslos“, erklärt Joanna Mai, Prokuristin der Reso, auf Nachfrage. Abfall und Wertstoffe werden planmäßig abgeholt. Eine Besonderheit betrifft jene Haushalte, in denen sich Personen wegen einer Infektion mit dem Corona Virus in Quarantäne befinden: Aller Müll, der kontaminiert sein könnte, muss in reißfeste Säcke verpackt, zugebunden und in die Restmülltonne gesteckt werden. In der Verbrennungsanlage werden die Viren abgetötet, die sich sonst je nach Material bis zu drei Tagen auf Oberflächen halten können.

Schließlich bittet Joanna Mai die Bürger, die Mülltonnen frei zugänglich aufzustellen. Häufig sind sie in diesen Zeiten mit vielen Menschen im Homeoffice von Autos zugeparkt.