„Im Himmel ist die Hölle los“
6. März 2017
Auch dieses Jahr hat die Fastnachtsabteilung wieder keine Mühen gescheut, um uns Crumbachern und anderen zugereisten Interessierten ein tolles Fastnachtsprogramm darzubieten.
Das Gardeballett eröffnete mit einem zackigen Gardetanz traditionell das bunte Treiben und brachte damit sofort Stimmung in den Saal.
Unser alteingeschworener Protokoller Achim Weidmann beleuchtete die politischen Vorgänge des abgelaufenen Jahres in der Welt und äußerte hierzu seine Bedenken. Was über dem großen Teich so passiert, entzieht sich seiner Vorstellungskraft und jeder Sitzungspräsident könnte wohl besser regieren als Donald Trump. Bei der Lokalpolitik ging es ihm um die Wahl des Bürgermeisters und dessen nicht vorhandenen Gegenkandidaten. Außerdem stellte er sein Amt als Protokoller zur Verfügung, gerne könnte das in der nächsten Kampagne mal jemand anderes übernehmen. Bewerbungen sollten an Jürgen Jost gerichtet werden. Bei weiblichen Kandidaten würde er auch bei der Einarbeitung behilflich sein.
Bei seinem zweiten Auftritt erschien Achim Weidmann als Engel der vom „Himmel geschickt“ wurde. Er berichtete von der Not, in Reichelsheim einkaufen zu müssen und sei froh, daß er jetzt sagen kann: „Wer sou einen Edeka hot, der brauch aus Crumboch ni mei fort“. Die Veranstaltungen unserer Nachbargemeinde in Form von Michelsmarkt und MiMAMix bezeichnet er mit „e bissje mei als nix“. Außerdem hat er die Ehre Fränkisch-Crumbachs wieder hergestellt, die von einem als von ihm bezeichneten „Individium wie es schlimmer net kumme kon“ beschädigt wurde. Hatte sich doch letztes Jahr ein Reigelser Michel Zutritt zu unserer Fastnachtsbühne verschafft und in Crumbach für Reigels Werbung gemacht!
Erstmals auf der großen Sitzung zeigten unser Nachwuchs, die ehemaligen Tanzmäuse, unter ihrem neuen Namen "Dark Dancers" souverän ihr Können. In frechen Matrosenkleidchen zeigten Sie dem Publikum, wieviel Spaß man beim tanzen haben kann.
Als Crumbacher Buben begeistern uns Tim Hach und Max Jost. Sie haben Stress mit dem Bus fahren und stellen uns daher ihr Projekt „Mitnahmebank“ vor. Bei diesem hält man auf der Bank sitzend ein Schild hoch, wohin man möchte und die Autofahrer nehmen einem dann mit. Dass sie kein Schild mit Reichelsheim brauchen, erklärt sich von selbst. Dies besingen die beiden dann auch mit ihrem Crumbocher Buwe Lied: „Des mache mer nit, aus Crumboch gein mer nit“!
Nanni Heid erfrischt als Crumbocher Insiderin mit Geschichten aus dem Alltag. Sie benennt einige Crumbacher Koryphäen, wie zum Beispiel ein Bürgermeister, der sein Name der Fastnachtskampagne anpasst sowie ein Vogels Karl ohne den gar nichts läuft. Dies besingt auch sie mit dem Lied „Ich bin wie ich bin, und mach holt moi Ding…ich bin holt aus Crumboch“.
Nachdem sie verletzungsbedingt letztes Jahr nicht auftreten konnten, haben wir uns gefreut, dieses Jahr das Tanzduo Karo Rink und Marie Heim-Stieme mit Ihrer Choreographie sehen zu dürfen. Sie zeigten einen flotten Tanz in rot weißen Gardekleidchen.
Große Freude hatten wir an der neu gebildeten Gesangsgruppe „LSD Singers“, die durch den Auftritt im Hessenfernsehen im vergangenen Jahr ins Leben gerufen wurde. Sie schworen unserm Ort auf die Klänge der Tiroler Hymne die Treue und besangen die örtlichen Geschehnisse und Feste. Vielen Dank-sowas hat die letzten Jahre wirklich gefehlt!
Vor der Pause mischte unser Mottoballett „Rhythm Attack“ auf das Lied „Der Himmel brennt“ das Publikum nochmal so richtig auf. Nicht nur die Musik war abgestimmt auf das Thema, sondern auch die Kostüme.
Auch unser Elferrat lässt sich immer was zum aktuellen Thema einfallen und zog als Engel verkleidet auf die Klänge von „Über den Wolken“ in den Saal ein. Unser Präsi Jürgen Jost führte die Truppe als Teufel mit dem Gesang „Im Himmel ist die Hölle los“ an.
Jochen Habermehl erzählte uns als „Remeschbeije Knallkopp“ Geschichten vom buhlen um die Gunst der Frauen. Dass das Trinken ein wichtiger Bestandteil der Crumbacher Kultur ist, stellte er deutlich heraus. Außerdem hat er uns eine Weinbestellung auf Japanisch in witziger Weise erläutert.
Mit knallig bunten Perücken und weißen Punkten im Gesicht führten die Sahneschnittchen einen rhythmischen Tanz auf und brachten erneut super Stimmung in den Saal.
Erik Sponagel erzählte uns als Crumbocher Äbbelwoikönigin einige Anekdoten. So sei er die erste Äbbelwoikönigin im Ort, deren Schönheit kommt von „Äbbelwoi un Sport“. Außerdem macht der Äbbelwoi „e mords Figur“, weshalb er ihn trinkt in „oanre Dour“!
Unsere Solotänzerin Laura Dittrich überzeugte mit einer gelungenen Performance aus akrobatischen Tanzelementen und modernem Tanz.
In der zweiten Hälfte unserer Sitzung kamen wir nochmals in den Genuss der LSD Singers, denen dem Gesang zu entnehmen „die Hölle morgen früh“ egal ist.
Unser Redner Bernd Müller, der im letzten Jahr noch als Reigelser Michel überzeugte, stand diesmal in Form des Bruders von Donald Trump in der Bütt und brachte sich als Kandidat für das Bürgermeisteramt ins Rennen, damit wir Crumbacher am 12. März 2017 auch die Wahl haben.
Das Männerballett, die „Schwazze Schwähn“, brachte mit Ihrer Herzblatt Show und dazu passender Tanzperformance den Saal zum toben. Dem Duell entstieg zum Schluss ein Überraschungskandidat in Form unseres Bürgermeisters. Zusätzlich wurde spektakulär über die Bühne gesurft.
Als dicht behaarter Fränkie bringt uns Jens Seeger zum Lachen. Er sei ein Zeitgenosse von Ötzi. Nur war er nicht in einer Gletscherspalte verschollen, sondern oben auf der Ruine Rodenstein. Dort habe er eine Äbbelwoikelterei betrieben und wurde anno dazumal beim Fundamentbau der Ruine Rodenstein verschüttet. Überlebt habe er in einer Luftblase und der Alkohol in den ebenfalls verschütteten Äbbelwoifässern habe ihn konserviert. Bei Renovierungsarbeiten an der Ruine sei er nun frei gekommen und ist aus Hunger nach Crumbach gelaufen.
Zum Abschluss heizte das Showtanzballett nochmals richtig ein. Vierzehn hübsche Mädels in sexy Teufels- und Engels Kostümen rockten zu den Klängen von Rammstein, ACDC und dem Lied „Heaven is a Place on Earth“ die Bühne.
Ein bisschen Wehmut kam schließlich auf, als Jürgen Jost unsere Sitzungsband in Form von Michael Treusch und Jörg Schwebel nach 20 jähriger Zusammenarbeit verabschiedete.
Zum Ende des närrischen Treibens versammelten sich alle Akteure beim Finale auf der Bühne und sangen gemeinsam „unn wann de Elferrat regiert“! CRUMBOCH HELAU!!
Mehr von ...
Schreiben Sie einen Kommentar.
Zum Verfassen von Kommentaren bitte anmelden oder registrieren.