Nach dem Bambeln wird balanciert
23. Mai 2015
„Hast du heute schon gebaumelt?“ steht auf der soliden Holzbank, die am Mittwoch Nachmittag im Fränkisch-Crumbacher Park eingeweiht wurde. Gestiftet wurde sie von den örtlichen Landfrauen, die diesen etwas verwirrenden Satz auch gleich erklärten. Denn weil das neue Schmuckstück mit siebzig Zentimetern ab Boden wesentlich höher ist als herkömmliche Bänke, baumeln die Beine desjenigen, der drauf sitzt, zwangsläufig in der Luft. „Bambeln“ heißt das auf Crumbacherisch. Und das soll wohltuend und entspannend wirken, vor allem bei Gelenkrheumatismus oder Arthrose. Die „Bambelbank“, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu den beiden Boule-Bahnen (auch sie in ehrenamtlichem Engagement weiterer Crumbacher Gruppierungen errichtet), einem gut besuchten Kinderspielplatz und einer Rollschuhbahn liegt, soll Besuchern die Möglichkeit bieten, sich an dem herrschenden Getümmel zu erfreuen und dabei gleichzeitig etwas für die eigene Gesundheit zu tun.
Wer dann genug „gebambelt“ hat, kann auf das zweite, ebenfalls von den Landfrauen gestiftete Gerät wechseln: einen vier Meter langen Balancierbalken mit Handlauf. Darauf vor und rückwärts zu laufen macht Spaß. Darüber hinaus fördert das Gerät den Gleichgewichtssinn und stärkt sowohl die Rückenmuskulatur als auch die Gelenke.
Bürgermeister Eric Engels, der voll Eifer mit-bambelte und balancierte, bedankte sich bei den Landfrauen für ihr Engagement und die beiden Sportgeräte, die „eine Bereicherung der Parkanlage“ darstellten. Darüber hinaus gab er bekannt, dass der Gemeindevorstand beschlossen habe, für die vielen Nutzer der Gesamtanlage ein Toilettenhäuschen aufzustellen.
Hergestellt und installiert hat die Geräte ein Gartenmöbelbauer aus Reichelsheim. Das nötige Geld hierfür hatten die couragierten Damen beim letzten Weihnachtsmarkt durch den Verkauf von Kartoffelpuffern verdient. Sie würden sich freuen, wenn ihr Beispiel Schule machen würde, meinten sie, und vielleicht noch andere Ortsvereine Geräte spendieren würden, so dass im Park ein kleiner Seniorenspielplatz entstehen könnte.
Text und Fotos: Kirsten Sundermann
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