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Lebenswichtige Informationen in der „Notfalldose“

Die Odenwälder Rettungsdienstmitarbeiter und Notärzte werden künftig bei Einsätzen in Wohnungen oder Häusern etwas tun, was zunächst ungewöhnlich erscheint: Sie schauen in den Kühlschrank. Zumindest dort, wo Aufkleber an der Haustür zeigen, dass der Bewohner eine so genannte Notfalldose besitzt. In ihr befindet sich ein Blatt, auf dem alle für die Helfer wichtigen Informationen stehen, etwa über Vorerkrankungen, die Einnahme von Medikamenten sowie die Adressen von Hausarzt, Pflegedienst und Kontaktpersonen. Im Kühlschrank soll die kleine Dose stehen, weil in aller Regel jeder Haushalt über ein solches Gerät verfügt und es in der Küche leicht zu finden ist.

Landrat Frank Matiaske und die Bürgermeister im Odenwaldkreis ermutigen die Bürgerinnen und Bürger, sich eine solche Dose zuzulegen. „Das ist eine sinnvolle Sache“, befanden sie in ihrer jüngsten Dienstversammlung. Dabei wollen die Städte und Gemeinden helfen. Die Bürgermeister beschlossen, die grün-weißen Dosen beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) zu bestellen und sie ab dem 17. September in ihren Rathäusern zum Selbstkostenpreis von 2,50 Euro abzugeben. Darüber hinaus ist es den Bürgermeistern überlassen, ob sie die Dosen zu bestimmten Anlässen übergeben oder weitere Vergabestellen in ihrer Kommune in die Ausgabe einbeziehen, zum Beispiel Apotheken oder Arztpraxen. Die Bürgerinnen und Bürger können sich darüber in ihren Rathäusern informieren.

Dr. Bernhard Krakowka, der Ärztliche Leiter Rettungsdienst des Odenwaldkreises, und Georg Kaciala, der Vorsitzende des Odenwälder DRK-Kreisverbands, dankten den Bürgermeistern für ihre Bereitschaft, das Projekt mitzutragen. Zuvor hatten sie die Rathauschefs mit einer kurzen Präsentation über die Bedeutung der Notfalldose informiert. „Mit den meisten Patienten können wir während eines Einsatzes sprechen. Aber es gibt auch solche, die aufgrund einer akuten oder chronischen Erkrankung, zum Beispiel nach einem Schlaganfall, keine Auskunft geben können. Für sie und diejenigen, die vorübergehend oder dauerhaft alleine leben, ist die Dose sehr sinnvoll, denn sie kann den Einsatzkräften im Notfalleinsatz je nach Situation helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen“, hob Krakowka hervor.

Zu dem Notfalldosen-Set gehören außer dem Blatt mit allen wichtigen Angaben zwei Aufkleber. Einer von ihnen wird an der Innenseite der Haus- oder Wohnungstür angebracht, so dass die Einsatzkräfte wissen, dass es die Notfalldose im Haushalt gibt, und eine am Kühlschrank. Wichtig sei, dass das Notfall-Infoblatt immer auf dem neuesten Stand gehalten werde und dass jeder, der in dem Haushalt lebe, eine eigene Notfalldose habe, so Krakowka.

Die Gemeinde Fränkisch-Crumbach macht den Anfang bei ihrem Seniorennachmittag am Samstag, dem 15. September. Dort wird das Konzept der Notfalldose nicht nur vorgestellt, sondern die Teilnehmer bekommen auch gleich eine geschenkt. "Ein Auftaktangebot der Gemeinde, um diese gute Idee möglichst schnell bekannt zu machen", so Bürgermeister Eric Engels. Künftig wird die Notfalldose für 2,50 Euro zu kaufen sein, jedoch nicht im Rathaus, sondern in der Rodenstein-Apotheke.

 

Bericht im Odenwälder Echo

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