30 Minuten mit ... Arndt Götze
16. Februar 2015
Götzes Tricks mit der Kamera
Ausstellung – Ein Neu-Crumbacher gestaltet die Rathauswände mit ungewöhnlichen Fotos
Das Ungewöhnliche hat der Crumbacher Fotograf Arndt Götze (Bildmitte) stets im Sucher. Neben ihm sein Model Inga Falter vor ihrem Farbportrait, das mit einem Besuch der Ausstellung im Fränkisch-Crumbacher Rathaus zu bewundern ist. Foto: Kirsten Sundermann
Der lange Fränkisch-Crumbacher Rathausflur samt anschließendem Sitzungszimmer eignet sich vortrefflich zur Kunstgalerie. Seit September 2011 können heimische Künstler dort ihre Arbeiten präsentieren. Aktuell tut dies Arndt Götze.
Zweimal pro Jahr wechselt die Ausstellung im Fränkisch-Crumbacher Rathaus – und es heißt dann wieder „30 Minuten mit... “. Die Gemeinde und deren ehrenamtlich wirkender Kulturbeauftragter Mitsch Schulz bieten dann einem neuen Künstler Gelegenheit, sich und seine Werke bei einem lockeren Empfang der Öffentlichkeit vorzustellen. Diese Vernissagen genießen längst lokalen Kultstatus und werden meist bestens besucht.
Jetzt war es wieder so weit, Bürgermeister Eric Engels konnte die Aufmerksamkeit des Publikums auf den Neu-Crumbacher Arndt Götze und seine künstlerischen Fotos lenken. Götze wurde 1980 in Berlin geboren, wuchs in Stuttgart auf, und studierte Sport, Wirtschaft sowie Recht in Darmstadt. Mittlerweile arbeitet er als freier Redakteur und Fotograf. Bei der Auswahl seiner Fotos ließ er sich sowohl von der Thematik der Bilder leiten, als auch von den angewandten, unterschiedlichen Aufnahmetechniken, die er informativ zu erklären verstand.
Auf der Suche nach dem originellen Blickwinkel und dem besonderen Licht sei er da schon mal in aller Herrgottsfrühe zum Matterhorn gewandert, erzählte er, oder habe viel Zeit verbracht bei dem Versuch, ein sich vor dem Eiffelturm auf einem Kinderkarussell drehendes Pferdchen durch geschicktes Mitziehen der Kamera plastisch herauszuholen. Am Ostseestrand von Rostock übte er sich in der hdr-Fotografie, wobei unterschiedlich belichtete Fotos von ein und demselben Motiv durch „Übereinanderlegen” eine beträchtliche Tiefe entfalten.
Faszinierend sind auch seine lebendigen Kinderaufnahmen, die er nur „mit viel Geduld und ständigem Auf-der-Lauer-Liegen nach dem richtigen Moment“ hinbekommen habe. Da er das Unkonventionelle liebt, macht er nicht nur „normale“ Hochzeitsbilder, sondern auch solche im Stil des neuen Trends „Trash-your-Dress“, also etwa „Ruinier Dein Kleid“. Wenn die Brautleute mitspielen, wird keine Rücksicht mehr auf ihre feinen Klamotten genommen, sondern es zählt nur noch der Gag und das dabei geschossene originelle Foto.
Als Beispiel hängt da ein Bild, auf dem sich zwei Jungvermählte mit Fingerfarbe beschmiert haben und dann von oben fotografiert wurden. Zum Gruseln schön! Auch seine Lebensgefährtin, die Crumbacher Sportlerin Inga Falter, hat keine Berührungsprobleme, sondern schneidet, bunt bemalt, für ihren Kameramann fröhliche Fratzen.
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