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Badesaison in Fränkisch-Crumbach fällt dieses Jahr aus

Corona-Pandemie und Reparaturbedarf machen Strich durch die Rechnung

So ruhig und idyllisch, wie das Fränkisch-Crumbacher Freibad gelegen ist, so wird es dieses Jahr auch darin zugehen. Der Haupt- und Finanzausschuss hat gestern Abend nach dreistündiger Debatte den kompletten Ausfall der Badesaison 2020 beschlossen.

Nach der derzeit gültigen Landesverordnung zur Corona-Pandemie dürfen Schwimmbäder bis Anfang Juli ohnehin nur für den Vereinssport öffnen. Wenn danach auch der normale Besucherverkehr erlaubt sein sollte, dürften umfangreiche Auflagen zum Infektionsschutz zu erfüllen sein, von der beschränkten Besucherzahl über eine begrenzte Aufenthaltsdauer von drei Stunden bis zur Sperrung ganzer Attraktion wie etwa des Kinderplanschbeckens. So gibt es ein „Pandemieplan Bäder“ der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen vor, der in Fränkisch-Crumbach auf das eigene, nicht gerade kleine Freibad übertragen worden ist. Während manche Badegäste dadurch eher von einem Besuch abgehalten werden und die Gebührenerträge sinken dürften, steigen die Kosten für zusätzliches Personal, Desinfektion und andere Maßnahmen drastisch. Die Mandatsträger waren sich einig, dass eine auf lediglich sechs bis acht Wochen verkürzte Badesaison diesen Aufwand kaum rechtfertigt. Der Beschluss fiel, wenn auch schweren Herzens, einstimmig.

Bürgermeister Eric Engels: „Wir wissen, dass unser Freibad ein beliebter Anziehungspunkt ist für Gäste bis aus Frankfurt – und dass gerade jetzt, wo es mit Urlaub für viele Familien eng wird, ein Tag im Schwimmbad ein kleiner Ersatz sein kann. So sehr ich das Ergebnis bedauere, zeugt es doch von Augenmaß und verantwortlichem Handeln unserer Mandatsträger.“ Er verwies auf die Vielzahl weiterer attraktiver Bäder in der Region und kündigte an, dass alle Erwerber von Dauerkarten auf Antrag ihr Geld zurückbekämen.

Die Corona-Pandemie war freilich nicht der einzige Grund, auf einen Badebetrieb dieses Jahr zu verzichten. Bei der Saisonvorbereitung waren neue Schäden am Hauptbecken aufgetaucht. Bürgermeister Engels präsentierte die Ergebnisse der Untersuchung eines renommierten Fachbüros, das auch die erfolgreiche Sanierung des Odenwald-Hallenbades zum Abschluss gebracht hatte. Demnach hätten erst umfangreiche Reparaturen vorgenommen werden müssen, bevor das Bad wieder öffnet, womit sich die Saison aber zusätzlich verkürzt hätte.

Die Mitglieder des Ausschusses, die sich für diese Eilentscheidung als Ersatz für die komplette Gemeindevertretung zu einer Sitzung „auf Abstand“ in der Aula der Rodensteinschule getroffen hatten, vertagten die Entscheidung über die Aufnahme von Reparaturen auf die Parlamentssitzung Ende Juni. Bis dahin soll der Gemeindevorstand weitere Details liefern und Vorschläge zur Finanzierung machen.

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