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Hilfe-Inseln in Fränkisch-Crumbach etabliert

rund zwanzig Anlaufstellen im Ort

Nun können sich die Kleinen in Fränkisch-Crumbach noch ein Stück sicherer fühlen! Denn die Odenwälder Polizeidirektion hat mit der Gemeinde, diversen Geschäftsleuten, Institutionen, Schulen und Kindergärten einen Vertrag geschlossen. Bewohner und Beschäftigte in rund zwanzig „Hilfe-Inseln“ haben sich bereit erklärt, Kindern, die sich in einer Notsituation befinden, schnell und unbürokratisch zu helfen. Am Freitagmorgen wurde der Pakt bei einem kleinen Festakt in der Aula der Rodensteinschule besiegelt. Nicht nur die Kinder der Grundschule kauerten dabei geduldig auf den ausgelegten Matten; auch die noch Kleineren des Sarolta-Kindergartens waren gekommen. Außerdem Bürgermeister Eric Engels sowie Vertreter der verschiedenen Anlaufstellen. Günter Horn hatte sogar eine Doppelfunktion zu erfüllen: Einmal als Vorsitzender des Gewerbevereins, und dann auch noch als Leiter der lokalen Sparkassenfiliale, die die ganze Aktion maßgeblich unterstützt und auch für einen kleinen Imbiss gesorgt hatte.

Von Seiten der Polizei war Oberrat Thomas Raths anwesend, der neue Direktionsleiter für den Odenwald, sowie Jugendkoordinator Volkmar Raabe. Und natürlich Leon, die Symbolfigur der Aktion. Im Kostüm des dicken Löwen Leon steckte ein Kommissar von der Service-Stelle des LKA in Wiesbaden, der allerdings eine ganze Weile auf sich hatte warten lassen, weil er sich in den Umleitungen von Lindenfels verfranst hatte. Als er dann aber endlich da war, glich er seine Verspätung mit viel Charme aus. Schüttelte zahlreiche Kinder- und auch Erwachsenen-Hände, gab Abziehbildchen aus mit seinem Konterfei, und ernannte die Kleinen zu „Kinder-Kommissaren“. Zuvor allerdings mussten sie sich in einer Art Vereidigung feierlich dazu verpflichten, stets hilfsbereit zu sein, außerdem fair, ehrlich, gegen Gewalt und bereit, sich an Regeln und Versprechen halten.

 

Unter welchen Umständen die Hilfsbereitschaft der Anlaufstellen notwendig werden könnte, wurde mit Hilfe eines Filmchens in drei Episoden gezeigt. Da hatte sich einmal ein Junge beim Rollerfahren bös verletzt, ein anderes Mal wollte ein fremder Autofahrer einem kleinen Mädchen gegenüber aufdringlich werden, und ein drittes Mal war der „Papa“ im Markt-Gewühl verloren gegangen. Alles also durchaus kritische Situationen, bei denen kleine Menschen durchaus in Panik geraten können, wenn sich niemand um sie kümmert.

Die Aktion „Hilfe-Inseln“ wurde 2008 gestartet und ist mittlerweile in fast allen Odenwaldkreis-Gemeinden und Städte etabliert. „Wenn auch noch Brombachtal mitmacht“, so Raths, „dann werden wir hessenweit der erste Kreis sein, der komplett versorgt ist“. Der Polizeichef findet es hierbei besonders wichtig, dass die Aktion nicht staatlich organsiert wird, sondern sich auf die Hilfsbereitschaft privater Anlaufstellen stützt. Die Sympathie-Figur „Leon“ ist dabei nur Teil des Präventionsprogramms für Kinder der hessischen Polizei, das sich mit unterschiedlichen Themen an verschiedenen Altersstufen richtet.

 

Text und Bild: Kirsten Sundermann