Mit dem Jahr 1848 verbindet man in Fränkisch-Crumbach die Revolution in Deutschland, Demokratiebewegung, erste Deutsche Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche und die Gründung der Sattlerei und Polsterei Johann Born (auch Bürgermeister von Fränkisch-Crumbach). Was für ein emotionales Umfeld für eine Unternehmsgründung, was für eine Tradition! Seit fast 175 Jahren Polstermöbel Born, immer in Crumbach. Heute wird das Unternehmen geführt von Raumausstatter-Meister und Betriebswirt Simon Thamm und Raumausstatter-Meister Andreas Thamm. Und die Zukunft des Unternehmens mit 14 Mitarbeitern sieht gut aus, denn seit 2015 ist Polstermöbel Born im neuen Firmengebäude in der Bahnhofstraße mit innovativer Technik und viel Raum für gute Ideen.
„Grundsätzlich ist der Raumaustatter der Allrounder für die Gestaltung von Räumen und Polstermöbel. Der oder die RaumausstatterIn tapeziert, verlegt Böden mit Teppich oder Parkett, bekleidet Wände und Decken, gestaltet, fertigt und montiert Raumdekorationen, näht, polstert und bezieht Polstermöbel“, sagt Simon Thamm und ergänzt: „Polstemöbel Born hat sich, wie es der Firmenname schon sagt, auf das Polstern und Wandbespannungen spezialisiert. Rund 85 % unseres Umsatzes erzielen wir durch Polstern und Renovieren alter Möbelstücke und Neubezügen von Kissen.“ Das Unternehmen bedient jeweils zur Hälfte Geschäfts- und Privatkunden. Neben der Mitgestaltung von großen Messeständen für internationale Automarken, der Wandbespannung eines Grand Hotels in Baden-Baden, Theaterbestuhlung in Frankfurt, Bau eines Domzeltes für 360°-Projektionen auf 1.000 m² Fläche wird bei Polstermöbel Born auch für Martina Müller das von Oma vererbte Biedermeier Sofa neue gepolstert und bezogen mit zeitgemäßen, exklusiven Stoffen.
Ein Sessel wie ein Monument wird frisch gemacht.
Die Digitalisierung macht analoges Präzisionshandwerk in Teilbereichen noch präziser.
Geschäftsführer und Raumausstatter-Meister Simon Thamm in seiner Galerie mit mehr als 60 Tsd. Polster- und Bezugsstoffen.
Zum Werkzeug eines Polsterers gehören Ahle, Hammer, Schere, Maßband, Nagel, Haarzieher, Zange, Locheisen, Sattlermesser …
Ganz traditionell mit Zwirn, Nadel und Schere an einer Matratze der feineren Art.
Präzisionsarbeit analog und Jahrtausende alt!
Präzisionsarbeit digitalisiert und ganz modern: Der Zuschnitt von Stoffen aller Art.
Die Mädels aus der Nähabteilung verschaffen den Stoffen den nötigen Halt.
Der kleine Simon Thamm wollte unbedingt Polsterer und Erfinder werden. Das war sein Wunsch seit dem er seinen Vater Bernhard Thamm stets gerne in die Polsterwerkstatt begleitete. Seine Technik-Affinität bewies er auch mit 3D-Erfassungsprojekten und dem Scannen von Möbelstücken, um den Scan eins zu eins zur Reproduktion des Bezugs zu nutzen. Eine Innovation, die unnötige Verschnitte verhindert. Ganz analog, traditionell und handwerklich war die praktische Meisterarbeit des gelernten Raumausstatters, siehe Foto: Die sogenannte „Prüfungskoje“ gestaltete er aus mit Sessel (natürlich selbst gepolstert), Teppichboden, Wand- und Deckenbekleidung (Tapete), Licht sowie Fensterdekorationen und sonstiger Deko (Pflanze und Lampen). Das Meisterstück stammt aus dem Jahre 2001.