Barrierefreiheit im Selbsttest
20. Oktober 2022
Eine auffällige Zahl von Rollstühlen bewegte sich letzten Samstag (trotz Dauerregen) durch unseren Ortskern. In einem davon durfte ich selber sitzen, um ganz praktisch zu erleben, wie es Rollstuhlfahrern geht und an welche Hindernisse sie im Alltagsleben stoßen. Eingeladen hatte der Behindertenclub Odenwald e.V. unter seiner rührigen Vorsitzenden Elfi Kissinger, mit dabei waren Vertreter unseres Seniorenbeirates und übrigens auch eine Kinderwagenlenkerin zum Testen. Mit seiner Aktion „ausgebremst?!“ tourt der Club seit sechs Jahren durch den Odenwaldkreis und besucht Gemeinden, um das Gespräch zu suchen und die Lebenssituation für Menschen mit Behinderung zu verbessern. Dabei wirkt nichts überzeugender, als "am eigenen Leib" zu erfahren, wo man im Alltag überall "ausgebremst" wird. Tatsächlich, der Zugang zum WC am Rathaus ist noch nicht perfekt barrierefrei, die Absenkung mancher Bordsteine auch nicht, und woanders fehlt ein Schild oder ist ein Papierkorb im Weg, den man bloß zu versetzen braucht. Bei der anschließenden Nachlese im Bürgersaal konnten wir also diverse Verbesserungsvorschläge aufnehmen. Nun gilt: Kleine Dinge erledigen wir kurzfristig, größere Maßnahmen sammeln wir, um sie im Rahmen der Dorfentwicklung demnächst als Förderprojekt anzumelden. Weil der Wechsel der Perspektive buchstäblich die Augen öffnet, war das Ziel dieser lobenswerten Aktion einmal mehr erreicht. Schreiben Sie einen Kommentar.
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